„Ein guter Schnitt“ Autor: Ole Tönz Seite 3 
 
 
Nicht immer geht es nur - um die Frisur
 
  „Es war schon als Kind mein Traum“, sagt sie. Jetzt ist er Wirklichkeit. Aber immer noch, auch nach Jahren Berufserfahrung, nach Meisterschule und eigener Geschäftsgründung ist eine Frisur für sie so etwas wie eine Skulptur, freilich aus besonderem Material: Haare liegen bei jedem anders, ändern sich mit dem Wetter, fallen nach jedem Schnitt neu. Und manchmal geht es gar nicht in erster Linie um die Haare sondern im den Kopf, weiß sie und erzählt von der Frau, die glaubte, an ihrem Schopf zu verzweifeln. Die kam herein, dachte, sie brauche unbedingt eine neue Frisur. Aber als sie sagen soll, was sie wünscht, erzählt sie von ihrer Ehe. Und als sie fertig ist, springt sie auf, findet ihre Frisur plötzlich wunderbar, zahlt und geht. „Ich hatte kaum etwas an den Haaren gemacht“, sagt Debra Johannessen lachend. Aber manchmal ist einfach Zuhören eben das wichtigste. Was keineswegs heißen soll, dass sie sich als Friseurin für Klatsch und Tratsch zuständig fühlt. Geradezu schrecklich findet sie dieses Gesäusel von Adelshäusern und sonstigen Promis, wie es etwa jene Blätter verbreiten, die so häufig in Friseursalons ausliegen.  
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